Heute ist Tag 8 der Ausgangssperre und gestern wurde in Spanien verkündet, dass diese bis Ostern andauern wird. Da lohnt es sich, dass ich mir eine Tagesroutine angewöhne, mit der ich diese Zeit gut nutze.
Ich habe heute Vormittag zum zweiten Mal am Instagram Live
Zumba mit Monica teilgenommen. Die Bewegungen sind mir schon viel leichter
gefallen. (Bin allerdings immer noch froh, dass mich niemand dabei sieht, wenn die
lange, schlacksige Deutsche auf spanische Rhythmen trifft).
Zwei Mal Zumba machen, ist das schon eine Routine? Sicher nicht. Aber ich habe
beschlossen diese Zumba Sessions zu meiner Routine werden zu lassen. Überhaupt
merke ich, wie hilfreich es für meine Stimmung ist, wenn ich meinen Tag gut
strukturiere. Zeit sich das Thema Tagesstruktur aus psychologischer Sicht
anzuschauen.
Wieso ist Struktur während einer Ausgangssperre oder Quarantäne so wichtig?
- Eine klare Tagesstruktur sorgt für den Anfang und das Ende eines Tages. Ohne Struktur besteht die Gefahr, dass die Zeit unscharf wird. Die Tageszeiten verschwimmen und die Zeit dehnt sich scheinbar unendlich aus. Konkret heißt das: Ohne Struktur empfinden wir die Zeit länger als mit einer klaren Tagesstruktur. Eine klare Tagesstruktur verkürzt unser Zeitempfinden. Wie cool ist das denn? Ich habe hier also ein einfaches Tool mit der ich – zumindest die gefühlte – Geschwindigkeit der Zeit beeinflussen kann.
- Eine Tagesstruktur erzeugt Normalität. Vor allem wenn sich die Tagesstruktur während der Ausgangssperre an der sonst üblichen Struktur orientiert. Unser Körper und seine innere Uhr haben hat sich an eine bestimmte Tagesstruktur gewöhnt. Wenn wir diese aufrechterhalten, in dem wir beispielsweise zu einer ähnlichen Zeit aufstehen und zu einer ähnlichen Zeit Schlafen gehen, wie vor der Ausgangssperre, dann signalisieren wir unserem Körper Normalität. Halten wir unsere gewohnte Tagesroutine während der Ausgangssperre aufrecht, dann wird es uns am Ende der Ausgangssperre auch leichter fallen, wieder in unseren „normalen“ Alltag zurückzukehren.
Mein Tipp:
- Gib Deinen Tagen eine Struktur, die sich an deiner Routine vor der Ausgangssperre orientiert. Das betrifft zum Beispiel Aufstehzeit, Mittagspause, Essenszeiten, Zeiten für Sport oder Hobbies, Spiel- oder Vorlesezeiten mit den Kindern, Schlafenszeiten. Überlege Dir, wie deine Tagesroutine vor der Ausgangssperre aussah. Und wie unterscheiden sich Arbeitstage von freien Tagen?
- Wenn Du vor der Ausgangssperre Dinge getan hast, die Du jetzt nicht machen kannst, dann suche Dir für diese Tätigkeit einen Ersatz. Zum Beispiel: Wenn Du vor der Ausgangssperre gearbeitet hast, aber jetzt gerade keine Arbeit hast, dann widme diese Zeit um, in dem Du Dich in dieser Zeit zum Beispiel für Deinen Job fortbildest oder etwas Neues lernst, wie eine Sprache oder einen Online-Kurs besuchst.
- Baue bewusst Pausen in deine Tagesroutine ein, in denen Du nichts machst. Diese Nichtstun-Pausen haben einen Anfang und ein Ende. Somit verhinderst Du, dass Du den ganzen Tag nichts tust und die Tage gefühlt immer länger werden.
Ich persönlich habe den Vorteil, dass ich einen Großteil meiner Arbeit am Computer und online machen kann. Das heißt ich kann meine Arbeitsroutine recht gut aufrechterhalten. Etwas schwieriger sieht es zum Beispiel mit ausgedehnten Spaziergängen mit meinem Hund aus. Das geht nicht mehr. Also muss ich die Hundezeit statt mit Spaziergängen mit anderen Beschäftigungen mit meinem Hund füllen. Wir arbeiten gerade ein paar Tricks. Auch wenn er lieber chillt. Auch gehörte vor der Ausgangssperre ziemlich viel Sport, wie Schwimmen und Laufen. Geht jetzt auch nicht mehr, also ersetze ich meine Schwimmzeiten durch die Zumba Sessions. Und das mit den Pausen muss ich noch üben … Es geht eben nicht immer nur darum, die Zeit zu nutzen! Das werde ich mir zur Erinnerung an Pausen sagen und versuchen, nur zu sitzen …
Alles Gute für eure Pausen und die Zeit dazwischen!
Das ist gleich für morgen früh ein guter Anfang : Meine Gymnastikgruppe fällt aus und ich werde mich morgen gleich ins Sportzeug werfen und mindestens die Hälfte der Zeit Gymnastik machen. Übungen dafür kenne ich genug. Nur mit dem Englisch lernen hab ich noch nicht die richtige Zeit gefunden; abends ist es dafür zu spät. So kann ich mal diese Woche durchexperimentieren und habe wieder Ziele!